Gemüsechips sind ein Produkt auf das ich seit wenigen Jahren ein Auge geworfen habe. Ich finde diesen Snack extrem attraktiv. Gemüse als Nachtisch oder Süßigkeit könnte so manch ein Ernährungsproblem lösen, das nehme ich als unwissender zumindest an.
Auf das Thema wurde ich aufmerksam als in meinem Stamm-Netto-Supermarkt vor vielleicht 2 Jahren eine neue Marke eingeführt wurde die sich Heimatgut nannte. Diese war von der Vox-Sendung Höhle der Löwen gesponsert bzw. wurde dort künstlich aufgewertet.
Es ging bei dieser neuen Firma um Gemüsechips aller Art, inzwischen haben sie ihre Palette auch noch weiter ausgebaut. Wie aber bei jedem Produkt das in dieser Sendung finanziert wird kommt es zu einem extrem überteuerten Preis auf den Markt.
Im Fall "Grünkohlchips" z.B. wurde ein Preis von 2.99 € für 40 Gramm aufgerufen. Andere Produkte die diese Sendung realisierte sind nach meinem ermessen immer um das zehnfache überteuert. Oft landen diese Innovationen als Aktionen in Supermärkten wo sie dann um 60 oder 80% reduziert werden.
Bei den Grünkohlchips waren es wohl keine 1000% Überteuerung, aber nachdem sie keiner gekauft hatte im Netto und diese fast abgelaufen waren hat man sie dort auf 0.50 € im Preis gesenkt. Aus Neugierde habe ich dann natürlich welche mit genommen. Sie waren sehr lecker. Kurze Zeit später kam dann eine neue Lieferung zu Netto, allerdings mit einem Inhalt von 100 Gramm zum Preis von 2.99 €.
Mein Interesse war geweckt für das Thema, aber auf teure Produkte habe ich trotzdem keine Lust. Wie ihr in meinem letzten Post gesehen habt bin ich seit kurzem stolzer Besitzer eines Dörrapparats.
Mit selbigem habe ich erst Petersilie getrocknet und für unnötig befunden, jetzt kommt also Gemüse rein.
Die Marinade mit der diese Zucchini eingepinselt wurde entstammt dem Rezeptbuch des Herstellers. Sie ist eigentlich sehr simpel: Olivenöl, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, süße Paprika, Pfeffer, Salz.
Die Scheiben sollten natürlich recht dünn sein damit es auch wie Chips am Ende wirkt. Nicht zu vergessen das die Trocknung ewig dauern kann wenn sie sehr dick sind.
Zur Trocknung werden 12 Stunden bei 70 Grad angegeben. Die Temperatur habe ich beherzigt allerdings waren die ersten 2 unteren Lagen schon nach etwa 8 Stunden fertig. 1,5 Stunden später war der Rest dann auch vollständig getrocknet.
Gefühlt bleibt wenig übrig, aber den Geruch während der Trocknung hättet ihr erleben sollen. Den ganze Tag war meine Wohnung heftigst gewürzgeschwängert. Außerdem ist es auch eine kleine Heizung. Mit den kälteren Temperaturen kein Problem aber im Hochsommer würde ich die Maschine nicht anmachen.
Ein erster Versuch ergab eine heftige Geschmacksvielfalt. So ein Gemüsechip ist konzentrierter Geschmack auf wenig Fläche. Ich nehme an das sie besonders gut sind solange sie noch relativ frisch gemacht sind.
Das ist meine Ausbeute der Trocknung minus 2 oder 3 Chips die gleich dran glauben mussten. Leider habe ich sie nicht gewogen. Es hat sich nicht einmal besonders gelohnt das ich sie schön verpackt habe, den am nächsten Abend waren alle schon wieder weg.
Fazit: Marinierte Zucchini-Chips sind göttlich und die Erfahrung allemal wert. ABER wie schon bei der Petersilie, kann man sich fragen ob es sich lohnt eine so kleine Menge in einer Maschine mit 240 Watt 10 Stunden lang laufen zu lassen, um dann in 20 Minuten alle weg zu futtern.
Wenn man aber unbedingt Gemüsechips haben möchte ist das der Beste Weg mit einer einfachen Lufttrocknung wird das bei Gemüse nicht gut funktionieren.
Ich werde noch ein bisschen weiter ausprobieren, im Winter ist auf jeden Fall die Ostfriesenpalme (Grünkohl) dran.