Blutweiderich gehört heutzutage zu den sehr unbekannten Heilpflanzen.
Geist des Friedens
Familie
der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae)
Die Gattung Blutweiderich hat über 40 Arten.
Volkstümliche Namen
- Ähren-Weiderich
- Acker-Weiderich
- Blauer Fischschwanz
- Blutkraut
- Brauner Weiderich
- Fuchswedel
- Gemeiner Weiderich
- Greinkraut
- Guter Heinrich
- Isenhart
- Katzenwedel
- Partike
- Raudoklis
- Roter Weiderich
- Rosen-Weiderich
- Purpur-Weiderich
- Rotschwanz
- Stolzer Heinrich
- Wundkraut
- Weiderich
Namensherkunft
"Lythron", die ursprüngliche Form von Lythrium, ist griechisch und übersetzt heißt es "blutüberströmt" oder "geronnenes Blut", wie auch "schmutziges Blut".
Um den im Gattungsname enthaltenen Teil, "Blut", zu entziffern, muss man kein Latein (was eh eine Kunstsprache ist) oder griechisch lernen.
Gattungsname "Blut" = kommt von den blutroten Blüten, doch auch wegen den blutstillenden Eigenschaften; siehe Signaturenlehre.
Der Name Weiderich bzw der 2. Teil des wissenschaftlichen Namen salicaria bezieht sich auf die große Ähnlichkeit der Blätter mit den Blättern der Weide (Salix). Weiderich kann man auch direkt übersetzen mit weidenartig.
Die Heinzelmännchen werden mit dem Namen Heinrich in Verbindung gebracht. Genauer erkennt man es, wenn man den Namen Heinrich in den Kosenamen Heinz wandelt. Man nahm damals an, dass sich die Kobolde auch bekannt als fleißige Heinzelmännchen in den Weiderich trieben/versteckten. Deswegen hat der Blutweiderich den Volksnamen "Stolzer Heinrich" bekommen.
Mythologie/Geschichte
Wegen des hohen Gerbstoffgehaltes wurde diese Pflanze im 16. Jahrhundert zum Gerben von Leder verwendet. Außerdem wurde damit Seile und Holz imprägniert, damit sie in Kontakt mit Wasser länger haltbar sind und nicht in Fäulnis geraten. Man bestrich das Holz mit dem Saft der Pflanze.
Die Fischer nutzten das Wurzel-Gewebe der Pflanze im Wasser um ihre Angeln zu befestigen.
Es wurde früher in Notzeiten verzehrt.
Dioskurides und Plinius war dieses Heilkraut bekannt und diese schrieben über das Kraut. Plinius setzte die Pflanze gegen Hautkrankheiten, wie Ekzeme, ein. Während der Heiler Dioskurides dieses Kraut gegen Ruhr anwendete.
Hildegard von Bingen schrieb über das Kraut, dass es angenehm als Salbe für Eingeweide ist.
Desweiteren wurde das Stillen von Blutungen und Heilen von Verletzungen seelisch gedeutet.
So soll es im Haus friedvolle Schwingungen ausbreiten, wenn man es dort ausstreut.
Gegenteiliges wird allerdings ebenfalls beschrieben:
Obwohl eine Räucherung ja Streit entspannen sollte (siehe in Räucherungen), hieß es im Volksglauben, dass wenn man das Kraut ins Haus brachte, die Familie dadurch in Streit gerät. Daher stammt der Name Greinkraut. Ich las, dass man es den Kobolden, die sich im Kraut versteckten zuschrieben. Allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass durch die Pflanze Unterbewusstes ins Bewusstsein gebracht wird und es einem direkt zeigt, was das Problem ist.
Doch wenn man das Kraut einen Menschen schenkt, mit dem man in Streit ist, so bereinigt sich die Streitigkeit.
Während der Choleraepidemie im 19. Jahrhundert war der Blutweiderich ein beliebtes Heilmittel.
Die rote Farbe der Blüten wurde zum Färben angewendet, sowie zum Färben von Lebensmitteln.
Bei den Kelten und Germanen soll der Blutweiderich ein Sonnenwendkraut sein, welches zur Sommersonnenwende angewendet wurde.
Auch fehlte sie nicht in den Kräuterbüschel zur Weihe an Maria Himmelfahrt. Man nimmt an, dass man die Kräuter nicht komplett aus dem Volksglauben bannen konnte und somit setzte man mit der Christianisierung ein verdrehtes Bild der Pflanzen in die Köpfe der Menschen.
Im Christlichen heißt es, dass die Pflanze aus den Blut des enthaupteten Johannes dem Täufer entstand. Dahingehend weiß man, dass der Blutweiderich eine beliebte Pflanze zur Sonnenwendfeier war, denn Johanni ist kurz nach der Sommersonnenwende. Außerdem blüht die Pflanze ab diesem Zeitpunkt.
Damals glaubte man, dass wenn man einen Ochsen einen Blutweiderich-Kranz zwischen den Pflug oder um den Hals hing, so erledigte er fleißig und friedlich seine (Pflug)Arbeit. Auch heißt es, dass wenn man einem wilden Stier einen Kranz aus Blutweiderich um den Hals hinge, so wurde er willig und zahm. (evtl gilt dies auch für das Stier Sternzeichen ?)
Der Blutweiderich vertreibt böse Geister und Gewitter nach russländischen Volksglauben.
Die Pflanze ist dem Mond und somit dem Weiblichen und dem Wandel zugeordnet.
Signaturenlehre:
Rote Blüten = blutstillend
Blütenessenz:
Förderung des Selbstvertrauen, die Offenheit und die Unabhängigkeit.
Außerdem sorgt er dafür zwischenmenschliche Beziehungen zu wiederbeleben und gleichzeitig sich zu entspannen. Desweiteren gibt sie Beistand Verantwortung für sich selbst zu übernehmen bei zu starker Bindung an Ideen (Konzepte), Dinge (materielle Gegenstände) und bestimmte Menschen.
Räucherung:
Die Pflanze wird gerne verräuchert bei angespannten Atmosphären im Haus. z.B. bei Stress und Streit. Es sorgt für Entspannung und dass die alten Probleme das Haus verlassen. Meist nutzte man die getrocknete Wurzel.
Ich zähle mal weiteres in Stichpunkten auf:
- Räucherung mit Blutweiderich, Wegwarte und Beifuß klärt die Gedanken und führt zur Weisheit
- gegen negative Energien
- schützend vor Fremdmanipulation
- Liebesräucherungen; wenn man einen Streit mit einem geliebten Menschen beenden möchte
- gegen Elektrosmog
- wirkt sich positiv auf Magen-Darm aus, wenn sich wortwörtlich etwas auf unseren Magen verschlagen hat
- regt Lebensgeister an, hilft mit neuer Energie, Elan und Kraft unseren Lebensweg zu beschreiten
- emotionale Blockaden werden gelöst
- psychische Wunden können geheilt werden
- fördert Kontakt zu den Geistwesen und Naturwesen, wie Feen, Elfen und Kobolden
verräuchert gerne in Kombination mit:
Andorn, Angelikawurzel (Engelwurz), Eisenkraut, Weidenrinde, Beifuß, Königskerzenblüten oder -samen oder Wacholder (Beeren oder Nadeln), Wegwarte
Desweiteren:
- Balsam aus Blutweiderich, Salbei und Wegwarte soll die Öffnung in die geistige Welt ermöglichen
Inhaltsstoffe
- Alkaloide (in den Blättern)
- ätherische Öle in Masse
- Beta-Sitosterol
- Butylphthalat
- Düsobutylphthalat
- Dibbutylphthalat
- Dioctylphthalat
- Diheptylphthalat
- Dinonylphthalat
- Eisen
- Flavonoide (Vitexin, Isovitexin, Orientin, Isoorientin), C-Flavonoide hauptsächlich in Blättern und Spuren davon auch in Blüten.
- Anthocyanin bzw Anthocyanidine (Farbstoffe der Blüte) (ist auch ein Flavonoid) und in diesem Stoff wird vorwiegend 3,5-Diglucosid von Malvidin und in geringer Menge das 3-Monogalactosid von Cyanidin gefunden.
- Gerbstoffe in Mengen (5 - 12%) (v.a. Gallotannine) (in Blättern 12%, in Stengel 10,5%, in der Blüte 14% an Tanningehalt von der getrockneten Pflanze)
In Blätter und Blüten hauptsächlich Gallotannine. Desweiteren sind Spuren von Chlorogensäure, Gallussäure, Ellagsäure und p-Cumarsäure nachzuweisen. - Gerbsäure
- Glykosid Salicarin
- Harze
- Isobutylphthalat
- Kalzium, Kalziumoxalat
- Loliolid
- Pectine
- Phenolcarbonsäuren
- Provitamin A
- Salicysäure-Derivate
- Zucker
- β-Sitosterin
Wirkungen
- adstringierend
- bakterizid
- blutstillend
- blutzuckersenkend
- harntreibend
- schmerzlindernd
- stopfend
- tonisch
- wundheilend
- zusammenziehend
Anwendungsgebiete
- Amenorrhoe (Ausbleiben der monatlichen Periode)
- Ausschläge
- äußere Wunden
- Blutungen nach der Geburt, wie auch Gebärmutterblutungen
- Blutspeien
- Durchfall (u.a. Kolitis)
- Darminfektionen
- Diabetes (Typ 2) und Diabetes mellitus (Typ 1 und 2)
- Ekzeme
- Entzündungen
- Entzündungen der Magen-Darmschleimhaut
- Fieber
- Halsschmerzen
- Hauterkrankungen, Hautgeschwüre, z.B. Impetigo
- Hämorrhoiden
- Husten
- Infektionen der Scheide, Scheidenentzündung
- Innere Blutungen (leichte)
- Magenverstimmungen
- Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis)
- Nasenbluten (z.B. getrocknet, pulverisiert und dann durch die Nase gezogen x))
- offene Krampfadern
- Juckreiz
- Ruhr (ist eine Krankheit des Dickdarms, wo es zu Durchfall kommen kann, durch Einnisten von Parasiten wie Amöben und Lamblien)
- Scheidenentzündungen, Scheidenjucken
- starke Menstruationsblutungen
- Verdauungsschwäche
- Weißfluss
- Zahnfleischblutungen (Gurgeln oder Stängel kauen)
- Übermäßigen Blutfluss während der Periode
(hier sieht man die Verzweigung der großen Pflanze sehr genau)
Anwendungsbeispiele
getrocknet oder frisch möglich
- Tee; Zucker in Tee sollte verzichtet werden, da die Wirkung der Gerbstoffe durch den Zucker vermildert wird.
- Absud
- Umschlag
- Waschungen
- Kompressen
- in der Tiermedizin
- Sitzbäder oder Vollbad, wie auch Fußbad
- Blütenzucker
- Marmeladen
- Sirup
- Likör
- Obstsalat
- generell Salatbeigabe (frische Blätter)
- Tinktur
- gekocht als Gemüse der jungen Sprossen oder der Mark der Stängel
- mit den roten Blüten färbte man damals Zuckerwaren
verwendete Pflanzenteile
- Blüten
- Blätter
- Wurzelstock
Merkmale
- Wuchseigenschaften: Staunässe stellt keine Probleme für ihn dar; krautig, langlebig, winterhart, ausdauernd
- Zeigerpflanze: Wenn er zu finden ist, zeigt es, dass in diesem Bereich ein geeigneter Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist
- Wuchsform: aufrecht
- Wuchshöhe: bis zu 2 m
- Wuchsbreite: bis zu 1,5 m, teils auch nur 40 bis 50 cm
- Boden: feucht, Lehmböden, nasse, Wechselfeuchte Sumpfböden, humusreich, nährstoffreich, kalkhaltig; ihm machen hin und wieder trockene Böden nichts aus
- Wurzel: Wurzelstock ist dick und holzig, aus Rhizomen können bis zu 50 Stängel wachsen; Triebe im Wasser dehnen sich als Gewebe aus und versorgen durch die Wurzeln die Pflanze mit Sauerstoff
- Stängel: mindestens 4-kantig bis mehrkantig, dick, holzig, aufrecht, derb und behaart
- Blüten: stehen in 6 bis 10 blütigen Wirteln, die in endständige Ähre geformt ist; Blütenkelch ist 6-zähnig, eine Blüte bildet 6 Kronblätter und 6 kurze Staubblätter und 6 lange Staubblätter
- Blütenfarbe: rotviolett
- Samen: bis z 3 Millionen Samen, die Samen enthalten Schleimhaare
- Früchte: zweiklappige Kapselfrüchte, eiförmig, 3 - 4 mm groß
- Blätter: gegenständig oder wechselständig am Stängel oder wachsen in Dreierformation quirlständig, schmallanzettlich bis eiförmig geformt, kleine Blätter haben Form von Herzen oder sind abgerundet; hervortretende Blattnerven auf der Blattunterseite
- Bestäubung: durch Fremdbestäubung
- Pollen: Entweder grün und groß ODER gelb und klein
- Vermehrung: durch Wasservögel, da die Samen mit Schleimhaaren an denen anhaften, und verbreiten sich flächendeckend, auch über Wasser und Wind werden die Samen verbreitet
- Geschmack: frische Blätter haben mild fruchtigen und etwas pflaumenartigen Geschmack, sonst recht würzig
- Duft: geruchslos
Vorkommen
- Eurasien (Europa, Mittelasien)
- in Nordamerika als Neophyt
- Nordafrika
- Australien
Fundorte
bis in Höhenlage von 1400 m zu finden
- Feuchtwiesen, nasse Wiesen
- Riedwiesen
- Uferzonen
- Auwälder (die sind zeitweise überschwemmt und nicht immer komplett voll mit Wasser)
- Sümpfe
- Ufern stehender und fließender Gewässern
- Seen
- Flüsse
- Bäche
- Weiher
- Kanäle
- Gräben
- an Strände
- Waldrändern
Sammelhinweise!
- Blütezeit: Juli bis September
- Sammelzeit: im Sommer, Juli bis September
Ich las, dass es am geeignetesten ist, die Blüten zu zunehmenden Mond und die Wurzeln bei abnehmenden Mond zu sammeln.
Sie stellt eine Lebensmittelquelle für seltene Wildbienen dar. Er ist immun gegen Pilzerkrankungen und Schnecken mögen ihn sehr gern. Schmetterlinge verzehren den Nektar dieser Pflanze. Und die Raupen der Nachtpfauenaugen ernähren sich von ihm.
Es liegen keine Daten vor für schwangere und stillende Frauen, sowie auch Kinder unter 18 Jahre. Es wird auch gesagt, dass er aufgrund seiner zarten Wirkung auch bei Kleinkindern angewendet werden kann.
Eine Nebenwirkung wäre, dass es bei vorhandenen Reizmagen diesen verstärkt.
Verwechslungsgefahr!
- Schmalblättriges Weidenröschen
- Heilziest
- Sumpfziest
besteht keine Verwechslungsgefahr mit giftigen Kräutern, solange man sich ein wenig mit der Pflanze beschäftigt ;)
Quellen:
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Hinweis!
Bei Verbesserungsvorschlägen, Fehlern und Inspirationen bitte ich um Korrektur. Der Beitrag ist nicht vollständig und es ist noch lange nicht alles über diese Pflanze gesagt.
Dieser Beitrag dient nicht als Heilversprechen, sondern als Zusammenstellung, was ich über die Pflanze im Internet finden konnte. Das bedeutet auch, dass nicht alles, was über die Pflanze gesagt wird, auch komplett der Wahrheit entsprechen muss. Wenn du die Pflanze einnimmst, bedeutet es nicht, dass du automatisch von all deinen Krankheiten befreit bist, doch du kannst sie als Begleitmittel nutzen und um dich wieder mit der Natur zu verbinden.
Da ich für Eigenverantwortung bin, wünsche ich mir, dass ihr euch selbst informiert, wenn ihr eine Pflanze einnehmen wollt, und nicht nur auf diesen Beitrag vertraut, sondern euren eigenen Weg findet mit der Natur zusammenzuarbeiten.
Dann wünsch ich euch viel Spaß bei eurer Reise mit der Natur :)
~charlissy